Der Verein
Karl May Freunde Pluwig e.V.

Am Anfang war ein Traum…
Die Geschichte der Karl-May-Freunde Pluwig e.V.

Wer kennt sie nicht – die Abenteuer von Winnetou und Old Shatterhand, die zu Blutsbrüdern wurden, sowieden alten Sam Hawkins mit seinen unvergesslichen Sprüchen. Die Karl-May-Freunde Pluwig haben die Begeisterung für den Schriftsteller Karl May bewahrt und die Idee von den Karl May Festspielen in die Tat umgesetzt.

Am 31.03.2000 wurde von Reinhold Schomer, Ernst Witz, Konni Wysocki, Erwin Jünker, Rüdiger Lamberty, Christof Haag, Karl Berg und Edwin Christen die Interessenge- meinschaft „Karl May Fest- spiele Trier-Irsch“ gegründet. Damit nahm eine Idee Gestalt an. Keines der Gründungsmit- glieder hatte auch nur geahnt, welche Resonanz die Initiative haben würde. Am 19.08.2000 wurde das Projekt, die Durchführung von Karl May Festspielen in Hock- weiler am See – öffentlich vor- gestellt. Über 1000 Besucher kamen auf den Platz an den Silbersee, auf dem die Spiel- fläche entstehen sollte. Konni Wysocki stellte das Pro- jekt vor. Das erste Stück, das aufgeführt werden sollte, war, passend zum Gelände, „Der Schatz im Silbersee“. Die ersten kleinen Vor- führungen der Grün- dungsmitglieder und die Ausstellung von Kostü- men veranlassten fast 100 Besucher, sich spontan in die ausge- legten Listen einzu- tragen, um als Dar- steller, Statist oder sogar als Sponsor- partner bei der Verwirk- lichung des Projekts mit- zuwirken. Das überraschend starke Interesse der Öffentlichkeit zeigte den Initiatoren, dass dieses Projekt durchführbar wäre. Um aber aus dem Nichts eine funktionierende Freilicht- bühne zu schaffen, musste mehr her als nur eine Idee. Um die Organisation zu er- möglichen und der auf über 100 Personen angewachsenen Interessengemeinschaft einen Rahmen zu geben, wurde am 19.12.2000 ein eingetragener Verein, die ,,Karl-May Freunde Hockweiler e.V.“ gegründet. Ziel des Vereins war die Durchführung von Karl May Festspielen auf der Freilicht- bühne Hockweiler. Der Verein arbeitete nicht kommerziell. Es wurden keine Gagen be- zahlt, die Eintrittspreise und die Preise der Festgastronomie sollten familienfreundlich ge- staltet werden. Erzielte Über- schüsse sollten in den Ausbau der Bühne investiert werden. Als Eintrittspreise für die erste Spielsaison wurden 18 DM für Erwachsene und 12 DM für Kinder festgelegt. Nachdem mit der Gründung des Vereins die Rechtsform ge- schaffen war, folgten jetzt die Vorbereitungen für die Auf- führungen. Die Sprechproben begannen, Kostüme wurden hergestellt.

Am Silbersee mussten umfang- reiche Bauarbeiten durchge- führt werden, Kulissen wurden erstellt, ein Platz für die Tribü- ne, die 638 Zuschauer fasste, musste her. Sämtliche Karten für die Vor- stellungen waren schon ver- kauft, als die Arbeiten auf der Bühne noch mit Hochdruck liefen. Ein nervenaufreibender Wettlauf mit der Zeit begann. Aber alle Widrigkeiten wa- ren vergessen, als endlich die ersten Vorstellungen liefen. Alle 5 Veranstaltungen waren restlos ausverkauft. 87 Akteure und Statisten mit 26 Pfer- den, darunter 3 Planwagenge- spanne, setzen das Stück mit viel Herz in Szene. Insgesamt 3169 Zuschauer waren be- geistert.

Die Karl May Festspiele am Silbersee in Hockweiler schienen etabliert. Die Mitgliederversammlung be- schloss einen zweijährigen Spiel- rhythmus. In den spielfreien Jahren sollte ein Sommerfest auf der Spielfläche stattfinden. 2003 sollte Winnetou 1 gespielt werden. Der Euphorie über den sensatio- nellen Erfolg der ersten Spielsaison folgte bald die Ernüchterung. Der Interessenkonflikt zwischen den Pächtern vom Silbersee Hock- weiler und den „Karl – May Freun- den Hockweiler e.V.“ ließ sich nicht lösen. Die nächste Spielsaison rückte immer näher, und die „Karl – May Freunde Hockweiler e.V.“ waren eine Schauspielergruppe ohne Bühne.

Im allerletzten Moment sprang die Gemeinde Pluwig, eine Nachbargemeinde von Hockweiler, ein und stellte ein traumhaftes Gelände zur Verfügung. Der Verein änderte daraufhin seinen Namen in „Karl – May - Freunde Pluwig e.V.“ Der langfristige Pachtvertrag, der dem Verein endlich die Rechtssicherheit bot, die für die Entwicklung der Karl May Festspiele unabdingbar war, wurde am 18.04.2003 auf der zukünftigen Spielfläche offizi- ell unterzeichnet. Nur knapp 4 Monate später sollte die er- ste Aufführung auf der neuen Bühne stattfinden. In einer alle Kräfte fordernden Gewaltaktion entstand inner- halb von 4 Monaten aus einem verwilderten Steinbruch eine neue Freilichtbühne mit ei- ner beeindruckenden Kulisse, die keinen Vergleich mit den großen Vorbildern zu scheuen

Winnetou 1 wurde in 7 Veran- staltungen vor insgesamt 7380 Zuschauern aufgeführt. Wie- der waren alle Veranstaltungen ausverkauft. 102 Akteure mit 30 Pferden und 30 Helfer hin- ter den Kulissen begeisterten wieder das Publikum.

2004 war Spielpause, aber keine Arbeitspause. Die Tri- bünenfläche, bisher nur pro- visorisch befestigt, wurde ausgebaut und erhielt eine feste Steinumrandung und eine befestigte Fläche. Die neue Tribünenfläche wurde erstmals beim 1. Sommerfest genutzt. Aber auch in die Technik auf der Spielfläche wurde inve- stiert. Kabelschächte für die Beleuchtung, vor allem aber für die Pyrotechnik wurden unter der Spielfläche instal- liert. Der Vorbereitungsbereich für die Schauspieler, der 2003 noch eine Schwachstelle war, wurde ausgebaut. Das dargebotene Programm lockte 12000 Zuschauer an. Der Verein ließ 2004 und 2005 in einer renommierten Pyro- technikerschule zwei eigene Pyrotechniker für pyrotechnische Bühnen-, pyrotechnische Film- und pyrotechnische Spezialeffekte ausbilden. Musste 2003 Regie, Licht- und Tontechnik noch unter aben- teuerlich beengten Verhält- nissen arbeiten, stellte man 2005 dafür einen geräumigen Container zur Verfügung. Die Pyrotechniker, die 2003 die pyrotechnischen Effekte über eine in einem Koffer einge- baute Zündmaschine von der Spielfläche aus gezündet hat- ten, zogen in die ehemalige Regiebude ein. Hier liefen über 3000 m Zünd- leitungen zusammen. Vor den Vorstellungen 2005 kam wieder die große Stunde des Bautrupps. Ein Western- fort wurde in Originalgröße auf der Spielfläche nachge- baut. Am Tag vor der ersten Vor- stellung wurde auf der Bühne noch gearbeitet. Die Tribüne fasste jetzt 1200 Zuschauer. Wieder waren alle 10 Vorstellungen restlos aus- verkauft. Die Kartenpreise lagen bei 10 € für Erwachsene und 7 € für Kinder. Auf die- sem Niveau sollten die Ein- trittspreise auch in Zukunft bleiben.

Eine perfekte Kulisse und 91 Akteure mit vielen Pferden waren die Garantie für einen weiteren Erfolg. Eine Kaval- lerieeinheit und eine starke Infanterieeinheit, deren Uni- formen nach historischen Vor- lagen gefertigt wurden, gaben ein beeindruckendes Bild. Aber auch die Kostüme der anderen Schauspieler waren stark an historischen Vorbildern orien- tiert. Die pyrotechnischen Effekte, die sonst nur aus Filmen be- kannt sind, hinterließen einen bleibenden Eindruck auf die Zuschauer.

Die Freilichtbühne Pluwig präsentiert sich heute mit ei- ner Kulisse, die ihresgleichen sucht. Die Infrastruktur sowie die Tribünenfläche, Ausbau der Zugangswege zur Bühne und deren Beleuchtung, wer- den ständig verbessert. Die Kostüme, die durch Eigenini- tiative der Mitglieder herge- stellt wurden, gehören zu den schönsten, die auf Karl May Bühnen anzutreffen sind. Dies gilt besonders für die sehr aufwendig verzierten indianischen Kostüme. Hier wurde von Anfang an Wert auf Historientreue gelegt. Zusammen mit der Kulisse ergibt dies ein phantastisches Bild, das die Zuschauer faszi- niert und sie entführt in eine lang vergangene Zeit. Der Eigeninitiative der Mit- glieder, aber auch der Spon- soren ist es zu verdanken, dass sich die Freilichtbühne Pluwig heute so in der Öffentlichkeit präsentieren kann. Die aus dem Verkauf der Ein- trittskarten erzielten Gewinne sind bisher in den Bau der Ku- lissen, den Ausbau der Bühne und den Fundus für Kostüme geflossen. Ohne die Hilfe zahlreicher Sponsoren, die mit Geld, aber auch mit Bereitstellung von Traktoren, Baumaschinen und Material geholfen haben, wäre der Traum der Freilichtbühne für die „Karl-May-Freunde Pluwig e.V.“ nicht möglich ge- wesen. Noch war die Bühne nicht perfekt. Bisher hatten wir unglaub- liches Glück mit dem Wetter. Nur an 2 von den 23 Auffüh- rungen regnete es. Aber an diesen zwei Auffüh- rungen zeigten sich die Schwä- chen der Bühne. Viele Zuschauer verließen bei dem heftigen Unwetter 2005, das sich nach der Pause über der Spielfläche entlud, die Bühne und fuhren nach Hause. Die Darsteller, die 2003 und 2005 bei Regen und im tiefen nassen Sand der Bühne die Kampfszenen spielten, waren unter ihrer Schlammkruste nicht wieder zu erkennen. Hier wurden für die Schau- spieler Duschmöglichkeiten schmerzlichst vermisst. Durch eine Überdachung der Tribüne soll den Zuschauern mehr Komfort geboten wer- den. Diese Baumaßnahme ist für die Zukunft der Festspiele entscheidend. Eine Schlechtwetterperiode während der Spielsaison mit tausenden verärgerten Zu- schauern könnte in der Zu- kunft zu einem Einbruch der Zuschauerzahlen führen. Aus diesem Grund ist die geplante Überdachung der Tribüne die wichtigste Baumaßnahme für die Zukunft. Dies zu finanzie- ren ist für den Verein aber nur durch kräftige finanzielle Mit- hilfe neuer Sponsoren möglich.